Silvan Oswald – ein vielversprechender Kochlehrling

02. Mai 2016







Wir gratulieren dem Gewinner des schweizerischen Kochlehrlingswettbewerbs „gusto16“, Silvan Oswald. Mit viel Reife und Sensibilität appelliert der18-jährige im Interview mit Bio Suisse an das Bewusstsein der Menschen. Wir erfahren, wieso er am liebsten mit biologischen und regionalen Produkten kocht, und weshalb die Gastronomie punkto Nachhaltigkeit umdenken muss.




Bei der Preisverleihung am 18. März hast du gesagt, dass dir Nachhaltigkeit wichtig ist, kannst du dazu noch etwas mehr sagen? Was bedeutet für dich Nachhaltigkeit ? Worauf hast du ein besonderes Augenmerk ?



Ich persönlich finde, dass es selbstverständlich ist, auf unsere Erde zu achten und diese zu schützen. Natürlich sind wir zum Leben auf diesem Planeten, doch wir haben auch nicht das Recht, ihn zu zerstören. Aus meiner Sicht, dürften gar keine Produkte auf den Markt kommen die die Erde mehr als nötig schädigen. Besonders allergisch bin ich auf die Ausbeutung der Weltmeere. Eine riesige Kultur, die früher oder später verloren geht, wenn wir so weiterfahren wie bis jetzt. Dies ist jedoch leider vielen Menschen nicht bewusst.



Dein Gewinnermenu hiess „Freshness von Schweizer Seen bis in den Bio-Garten“ und „Alte Tradition auf einem Teller- vom Swiss Quality Kalbskopf bis zum Schweizer Käse“ wie wichtig sind dir regionale Zutaten?



Regionale Lebensmittel sind das A und O in den Gerichten, viele sagen eine Karotten ist und bleibt eine Karotte, egal woher diese stammt, doch dies stimmt in keiner Weise. Je regionaler, desto kürzer der Transportweg, desto frischer und geschmacksintensiv.



Was ist dein Lieblings „nachhaltiges“-Zutat ?



Ich arbeite gerne mit frischen regionalen Kräutern. Leider wissen viele Menschen nicht, welch ein toller Geschmack man mit Kräutern gewinnen kann.



Für die Vorspeise wie auch für das Hauptgericht musstet ihr Bio-Gemüse verwenden, kochst du regelmässig mit Biozutaten?




Es interessiert mich in erster Linie nicht wie teuer eine Zutat ist, wenn ich die entsprechend beste Qualität bekomme. Wenn ich mit diesen Produkten arbeiten darf, macht mich das glücklich und somit auch meine Gäste, da sie wissen, dass die Produkte aus einer Nachhaltigen Produktion stammen und die Produzenten und Vertreiber eine fairen Lohn erhalten.

Die Menschheit muss wieder gewillt sein, mehr für Lebensmittel zu bezahlen! Schon jetzt befinden wir uns in der Abwärtsspirale in der Hungerslöhne an die Klein- und Biobauern ausbezahlt werden. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer wie reicher.



Was bedeutet für dich „bio“ ?



Bio ist für mich kein Wort sondern ein Zustand!



Was ist aus deiner Sicht die Zukunft von nachhaltigen Produkten in der Gastronomie?



Die Gastronomie muss umdenken, wir können nicht immer mehr nehmen und nichts zurück lassen. Wir sind nicht in der Lage eine ausgestorben Spezies zurück ins Leben zu rufen! Auch unsere Gäste müssen in der heutigen Zeit mehr Verständnis mitbringen. Menschen die täglich exotische Lebensmittel in Europa geniessen und sich dann über die Klimaerwärmung aufregen sind nicht ernst zu nehmen. Wir haben in der Schweiz so viele tolle Bio-Lebensmittel, die vergessen gehen oder es bereits sind. Natürlich esse auch ich gerne Schokolade, Fisch, exotische Früchte usw. Doch man sollte dies immer im Mass geniessen. Die Hochseefischerei, bei der schon so viele Fische im Netz verenden ist traurig. Ein grosser Teil der Fische kommt gar nicht erst an den Käufer, sondern wird weggeworfen, weil ihn niemand gekauft hat..


>> Erfahren Sie mehr dazu auf der Gusto16 Webseite...
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